Boccia Sport

Boccia heute und damals

Was ist eigentlich Boccia?

Eines der ältesten Spiele der Welt:
Boccia
wird durch Grabzeichnungen aus dem alten Ägypten überliefert. Die griechischen Ärzte Hypokrates und Galeno schrieben dem Sport eine gesunde Wirkung zu. Auch im alten Rom wurde das Boccia-Spiel betrieben, als passionierter Spieler wurde Kaiser Augustus genannt, in einer Zeit als mit Kokosnüssen und Bocciakugeln aus Olivenholzwurzeln gespielt wurde.
Boccia entwickelte sich rasch in ganz Europa und wurde zu einem der beliebtesten Freizeitvergnügen.
Die Wiege des klassischen italienischen Boccia ist das Piemont mit Turin als Zentrum. Hier wird 1873 der erste Verein „Cricca Bocciofila dei Martin“ gegründet. Und ebenfalls in Turin gibt die „Unione Bocciofila“ 1904 verbindliche Regeln für das bis dahin freie Spiel „al libero“ heraus (also nach freien Regeln und ohne Schiedsrichter).
Boccia ist die italienische Variante des Boule-Spiels, bei dem es darum geht, seine eigenen Kugeln möglichst nah an eine kleinere Zielkugel (Pallino) zu setzen (platzieren) bzw. die gegnerische Kugeln vom Pallino wegzuschießen (Raffa oder Volo).
In Deutschland wurde Boccia besonders durch den ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer populär, der in Wochenschauen beim Boccia-Spiel im Urlaub gezeigt wurde. In der Folgezeit kam ein Freizeitspiel mit wassergefüllten Kugeln auf den Markt, das mit dem eigentlichen Boccia-Spiel nichts gemeinsam hat. Boccia wird mittlerweile auch als Präzisionssport bezeichnet. Heute ist der Boccia-Sport weltweit organisiert im CBI, europaweit in der EBA und deutschlandweit im BBD. In Europa spielen rund 2 Millionen Menschen Boccia.
Dem BBD gehören heute 10 Vereine im süddeutschen Raum an, die professionell Turniere und Meisterschaften austragen. Der Boccia Bund Deutschland e.V. gehört dem Deutschen Boccia-, Boule- und Pétanque-Verband an.

Das Spiel

Anders als in der Freizeitvariante (wie das Boule-Spiel) wird Boccia nicht auf Rasen, sondern auf ebenem und perfekt nivellierten Boden gespielt, eingeteilt in vorschriftsmäßigen Bahnen, abgegrenzt durch Umfassungsbretter aus Holz oder andere nicht metallische Materialien. Die Bahn hat eine Länge von 24 bis 26,5m und eine Breite von 3,6 bis 4,5m. Sie ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Die Boccia-Kugeln bestehen aus einer besonderen Kunsstein-Mischung und sind zur besseren Unterscheidung unterschiedlich eingefärbt. Sie haben einen Durchmesser von 10 bis 12 cm und wiegen zwischen 800 und 1100 g. Die Setzkugel (Pallino), also das Ziel, besteht ebenfalls aus einer Kunststein-Mischung, ist 4 cm groß und wiegt 60 – 90 g.
In Deutschland wird nach den internationalen Regeln gespielt. Die Spieler haben je nach Formation (Anzahl der Spieler pro Mannschaft) unterschiedlich viele Kugeln:
– beim Einzel hat jeder 4 Kugeln;
– beim Doppel hat jedes Team insgesamt 4 Kugeln;
– beim Dreier hat jedes Team insgesamt 6 Kugeln.
Nach den internationalen Regeln geht ein Spiel bis 15 Punkte, in Deutschland entweder bis 9, 11 oder 12 Punkte.
Für das Auswerfen des Pallino und der Kugel gibt es genaue Regeln und Abspielpunkte, die Lage der Kugeln muss auf dem Feld markiert werden.
Es gibt zwei verschiedene Würfe:
– Den Raffa-Wurf (Schuss). Dort muss die Kugel mind. über die D-Linie geworfen werden. der Spieler muss ansagen, welche Kugeln (Pallino oder Punktkugel) er treffen will.
– Den Volo-Wurf (Schuss), der nur einen begrenzten Teil des Bodens berühren darf (darf max. 40cm vor der Kugel aufkommen), bei dem ebenfalls das Ziel angesagt werden muss.
Nicht regelgerecht getroffene Kugeln werden zurückgelegt. Daher müssen alle Kugeln angezeichnet bzw. markiert werden. Am Einde eines Spielsatzes zählen die Kugeln, die näher am Palino liegen als die des Gegners als Punkte.
Mehr Informationen über das Spiel und über die Regeln erfahren Sie auch unter Ordnungen.

Und hier eine kurze Videoanleitung:

Da es mit dem direkten Einstellen unserer Video-Anleitung Probleme gegeben hat, haben wir das Video jetzt bei „Youtube“ eingestellt.

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